Bildung im Alter

1.Altenbildung und Bildungsbegriff

1.1.Bisherige Rolle des Bildungsbegriffs in der Diskussion der Altenbildung

Ende der sechziger Jahre wurde die Diskussion um die Altenbildung angestoßen, da viele ältere Arbeitnehmer in der beruflichen Weiterbildung standen. In dieser Diskussion stand nicht nur der Bildungsbegriff sondern auch der Lernbegriff. In den ersten Aufsatz- und Buchveröffentlichungen zum Thema Altenbildung wurde vom „Lernen im Alter“ oder vom „Das Altern erlernen“ oder „Das Lernen für das Älterwerden“ gesprochen. Reingard Vath diskutierte in diesem Zusammenhang das Konzept des lebenslangen Lernens, dass über den beruflichen Kontext hinaus gehe. Lebenslanges Lernen gelte auch für andere Bereiche des Lebens, d.h. der Lernbegriff beschränke sich nicht nur auf den intellektuellen Bereich, sondern schließe auch emotionale und motorische Lernprozesse ein. „Lernfähigkeit wird als „Bildbarkeit des Menschen während seines ganzen Lebens“ (S. 126) verstanden, aber nicht weiter bildungsspezifisch interpretiert.“ (Becker et al. 2000. S.39) Vaths weitere Ausführungen gehen davon aus, dass die Begründung der Altenbildung aus dem Prinzip des lebenslangen Lernens und auch in ganz spezifischer Weise aus der soziokulturellen Situation alternder Menschen in unserer Gesellschaft abgeleitet wird. Der im Grundgesetz festgeschriebenen Anspruchs des Menschen auf Bildung kann und muss auch auf die Menschen in der nachberuflichen Phase bezogen werden. (vgl. Becker et al. 2000. S.39)Hilarion Petzold diskutiert die Altenbildung vor allem unter Einbeziehung der Anthropologie. Altern sieht sie unter dem Aspekt der Persönlichkeitsverwirklichung, der Integration, der Sinnfindung. Dementsprechend leitet sie die Aufgaben der Altenbildung ab. In weiteren Diskussionen der Folgegenerationen wird nicht von bildungstheoretischen Überlegungen ausgegangen. In der Altenbildung werden sozialwissenschaftliche Aspekte wie Kompetenz, Produktivität als persönliche Fähigkeiten sowie nach dem Individualisierungstheorem die veränderte persönliche und soziale Lage Älterer. Dies dient als Ausgangs-punkt der Altersbildung und Anhaltspunkt für die Zielsetzung.In der Vergangenheit wurde Altenbildung fast ausschließlich sozialwissenschaftlich begründet und diskutiert. Bildung wird als organisiertes Lernen in Bildungsinstitutionen begriffen. Es wird aber auch von einem ganzheitlichen Lernansatz gesprochen, der an vorhandene Kompetenzen anknüpft und lebenspraktisch wirksam werden soll. Neuere gerontologische Diskussionsansätze um beispielsweise die Forschergruppe von Paul Baltes und anderen über die Qualität des Alterns zeigen noch keine Auswirkungen auf Konzeptionalisierung von Altenbildung.

1.2.Bildung im Alter- bildungstheoretische Überlegungen

Im Laufe der Geschichte der Diskussion um die Altenbildung wurde diese oft mit unterschiedlichen sozial-wissenschaftlichen Paradigmen geführt: Lernen, Sozialisation, der Identitäts- oder Biographieansatz oder einfach das Theorem der Weiterbildung standen im Fokus. Diese Auseinandersetzungen erklären durchaus Details der Bildung Älterer und regen zur Praxis an, vermögen aber nicht die für die Praxis relevante Dimension zu konzeptionalisieren (vgl. Becker et. al. 2000. S. 48)Im Alter kann Bildungsarbeit als Prozess und Beitrag zur Selbst- und Weltreflexion als theoretisches Paradigma dienen. Die Inhalte basierend auf der biografischen Dimension tragen zur Unterstützung einer autonomen Lebensführung bei, stellen einen Beitrag zur Klärung offener Lebensfragen dar oder geben Hilfestellung zum Umgang mit alltäglichen Problemen. Diese Art von Angeboten regen im Bildungsprozess zu einer kognitiven Ordnungsleistung an, aus der Verhalten im Alltag resultiert. Zur Verdeutlichung dieser Vorgänge kann die Sinngebungsforschung heran-gezogen werden. Ergebnisse aus dieser Forschung belegen, dass die kognitive Reorganisation des Sinn-systems angesichts eintretender Veränderungen im Alter beeinflussbar durch Lern- und Bildungsangebote ist. Diese wiederum können Hilfen darstellen für die Findung einer neuen Struktur und zur Unterstützung der Funktionsweise des persönlichen Sinnsystems. (vgl. Becker et al. 2002. S. 48) „Durch den Erwerb neuer Konzepte und Denk-strategien, durch intelligente Einsichten und neue Problemlösungsmuster, Kenntnisse und Fähigkeiten kommt es zu einer Differenzierung und Höherentwicklung des Sinnsystems, die vielleicht als zunehmende Weisheit bezeichnet werden kann.“ (Dittmann-Kohli. 1995. S. 85) Dabei beziehen sich die Methoden in der Bildungsarbeit mit alten Menschen auf: Mediation, Animation, Methoden der Selbstreflexion und Biografiearbeit, Gespräche, psychotherapeutische Methoden sowie die Gestaltung von Festen und Feiern. Bildung im Alter als pädagogische Maßnahme aktiviert und reaktiviert aus der Perspektive eines bewusst reflektierenden Menschenbildes Lebenspotentiale, die die personale Würde und Selbsttätigkeit in den Vorder-grund rücken.Bildung im Alter hat aber auch ihre Grenzen, wenn durch den Abbau der geistigen Kräfte die Voraussetzungen für die Selbst- und Weltreflexion nicht mehr vorhanden sind. In der Diskussion um die Bildung im Alter dürfen die Reflexionen über das zugrunde liegende Menschen-, Alten- und Weltbild nicht fehlen.

2.Demographische Wandel

2.1.Ursache

In der bundesdeutschen Gesellschaft gestaltet sich der demografische Wandel im Zeitraum von 1990 bis 2030 schaubildlich gezeichnet von einer Pyramide über eine Tanne hin zu einem Pilz. Kernelement dabei ist die Zunahme der älteren Bevölkerung bei gleichzeitigem Rückgang der quantitativen Bedeutung jüngerer Kohorten. Dieser zu beobachtende Trend hat vor allem zwei Ursachen:“ Ein wesentlicher Einflussfaktor ist die Geburtenentwicklung, ein anderer die Entwicklung der Sterblichkeit bzw. der Lebenserwartung; nicht vernachlässigt werden darf auch der Wanderungssaldo.“ (Schwarz in Becker et al. 2000. S. 51) Die durch-schnittliche Kinderzahl beläuft sich auf weniger als 1,5 Kinder. Bis Mitte der sechziger Jahre stieg die Geburtenrate nochmals auf 2,5 an um dann auf die 1,5 Kinder abzusinken. Dabei muss wiederum beachtet werden, dass der Rückgang der Geburtenhäufigkeit gleichzeitig dazu führt, dass ein Geburtsjahrgang regel-mäßig weniger Mädchen zur Welt bringt als zur Bestandserhaltung notwendig wären. Der Rückgang der Geburten ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass der Sozialstaat die Absicherung zentraler Lebens-risiken wie Alter, Invalidität und Krankheit übernommen hat. Die eigene Nachkommenschaft ist für diese Sicherungsfunktion nicht mehr notwendig. (vgl. Becker et al. 2000. S.52) Der Geburtenrückgang ist außerdem auf die kontrollierte Empfängnisverhütung zurückzuführen sowie der Wunsch der Frauen am Erwerbsleben aktiv teilzunehmen.Die Entwicklung der „Mortalität“ (Sterblichkeit) ist wie die Statistik beweist langfristig angestiegen. Die Lebenserwartung von neugeborenen Mädchen in der zweiten Hälfte der 90er Jahre belief sich auf rund 80 Jahre, von neugeborenen Jungen auf ca. 74 Jahre. Die Lebenserwartung von Senioren ist ebenfalls angestiegen. Frauen, die bereits das 70. Lebensjahr erreicht haben, werden im Durchschnitt fast 85 Jahre, Männer fast 82 Jahre. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar. Die Bevölkerungswissenschaft rechnet eher mit einem weiteren Anstieg der Lebenserwartung. (vgl. Becker et al. 2000. S. 52) Ursache für den Anstieg der Lebenserwartungen sind einerseits die Herabsenkung der Säuglings- und Kindersterblichkeit und andererseits der Rückgang der Sterblichkeit im mittleren und höheren Alter aufgrund des medizinischen Fortschritts und der veränderten Ernährungsgewohnheit.

2.2.Konsequenz des demographischen Wandels

Der demographische Wandel beschreibt sehr deutlich, dass die logische Konsequenz die Alterung der Gesellschaft mit sich bringt. Es ist eine Abnahme des Anteils jüngerer Menschen an der Gesamtbevölkerung und Zunahme der Älteren zu verzeichnen. Zurzeit beläuft sich der Anteil der Senioren auf etwas mehr als ein Fünftel der Gesamtbevölkerung. Amtlichen Prognosen zu Folge wird im Jahr 2030 vermutlich mehr als ein Drittel der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein; die unter 20jährigen werden hingegen werden hingegen wohl nur noch einen Anteil von 16% erreichen.In der Betrachtung der älteren Bevölkerung fallen zwei weitere wichtige Entwicklungen auf. Innerhalb der Altenbevölkerung gewinnen die hochaltrigen Menschen quantitativ stark an Bedeutung. Innerhalb der letzten 100 Jahren hat sich der Anteil versechsfacht und ist auf 8% gestiegen. Ein weiterer Aspekt ist die Dominanz der Frauen in der älteren Bevölkerung. Diese oft als „Feminisierung des Alters“ bezeichnete Tatsache ist auf die höhere Lebenserwartung der Frauen zurückzuführen. Im 21. Jahrhundert, in dem sich die Gesellschaft zu rund 35% aus älteren Menschen zusammensetzen wird, werden Strategien gefragt sein, die sich die soziale Integration der Senioren zum Ziel setzen. Gerontologen stellen sich mehr und mehr die Frage, ob die Kompetenz und die frei Zeit insbesondere der jüngeren Senioren nicht „konstruktiv“ und „produktiv“ gemacht werden kann. In diesem Zusammenhang steht die mögliche Kopplung von Angeboten sozialer Integration und der Ableistung gesellschaftlich nützlicher Tätigkeiten. Dabei wird die Altenbildung eine wichtige Rolle spielen. (vgl. Becker et al. 2000. S.59f)

3.Beitrag der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in der Altenbildung

3.1.Arbeitsformen und Verfahren

Die Anzahl der Arbeitsformen und Methoden sind sehr umfassend. In der Altenbildung hat sich eine Rangfolge von eingesetzten Verfahren/ Methoden ergeben: Gesprächsführung, Hilfe für Einzelne, Gemeinwesenarbeit, Sozialmanagement, Gruppenarbeit, Sozialpädagogische Didaktik, Supervision, Familientherapie.Im Folgenden wird auf zwei Methoden, die in der Altenbildung ihre Anwendung finden eingegangen.
1.Gruppenarbeit
Sozialarbeiter/innen leiten im Bereich der Altenbildung Gruppen, in denen die alten Menschen und Ehrenamtliche aufeinander treffen. In den letzen Jahren war es eine immer wiederkehrende Aufgabe von SozialarbeiterInnen, Ehrenamtliche zu gewinnen, fortzubilden und zu begleiten. Der Fokus in der Altenbildung liegt nicht nur auf dem Bereich des kognitiven Lernens sondern auch auf dem persönlichen Wachstum der Teilnehmenden und ihrer sozialen Integration. Die Gruppe kann im hohen Alter, wenn das soziale Netz durch den Tod von Familie und Freunde ausgedünnt ist, eine wichtige Rolle spielen und die Lebensqualität sich im Alltag dadurch enorm verbessern.
•SozialarbeiterInnen legen Wert auf prozessorientierte Interventionen. Sie legen einen hohen Stellenwert auf den Aufbau und Erhalt der Beziehungen unter den TeilnehmerInnen. Die Förderung der Gruppenbildung durch Einbeziehung aller wird ebenso gefördert wie die Normfindung, Konfliktlösung und Gestaltung von Abschiedsprozessen. Die Beziehungen der Gruppenmitglieder werden unterstützt durch unterschiedlichste Aktivitäten. Der Prozess der Planung und Organisation der Aktivitäten kann u. U. ein wichtiger Prozess sein durch die Einbeziehung der Gruppenmitglieder. Dabei kann das Ergebnis in den Hintergrund rücken.
SozialarbeiterInnen legen Wert auf prozessorientierte Interventionen. Sie legen einen hohen Stellenwert auf SozialarbeiterInnen legen Wert auf prozessorientierte Interventionen. Sie legen einen hohen Stellenwert auf SozialarbeiterInnen legen Wert auf prozessorientierte Interventionen. Sie legen einen hohen Stellenwert auf Bildungsprogramme werden je nach Verfassung und Situation der Gruppenmitglieder angeboten. Sie sprechen verschiedene Sinne an und können variabel eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang kommen positive Gruppenfunktionen zum Tragen und auch „Nichtganz Fitte“ können bereichernde Erlebnisse mitnehmen. Der Gruppenleiter hat immer auch ein „Notfallprogramm“ parat, d.h. es ist wichtig das vorhandene Programm nicht nur gemeinsam mit den Gruppenmitgliedern aufzustellen sondern es muss auch je nach Situation abgewandelt und durchgeführt werden können.
2.Kooperation und Vernetzung
Eine wichtige Voraussetzung für eine gute Arbeit in der Altenbildung ist die Kooperation mit Adressaten, Kollegen aus unterschiedlicher Professionen, Ehrenamtliche sowie Experten aus Politik und Wissenschaft innerhalb und außerhalb des Hauses. Konstruktive Zusammenarbeit mit Institutionen und Berufsgruppen umfasst vernetztes Arbeiten sowie gemeinsame Planung und Verflechtung von Diensten.
In der Zukunft können SozialarbeiterInnen schwerpunktmäßig in vier Bereichen der Bildung mit alten Menschen und ihren Bezugspersonen tätig sein:
•„In Bildungs/Beratungsmaßnahmen, die die Daseinskompetenzen (Altenbericht 1998: 3132) alter Menschen stützen (Prävention, Rehabilitation) und ihnen eine selbständige Haushaltführung erleichtern/sichern und/oder die Aufrechterhaltung der Alltagskultur und ihre soziale Integration fördern.;“( Becker et al. 2000. S.71)
•„in Projekten, in denen SP Älterwerdende im Übergang vom Erwerbsleben-Eingebundensein in Familienaufgaben eher mäeutisch beim Wahrnehmen, Erkennen bzw. Erarbeiten ihrer Wünsche/Interessen/Kompetenzen fördern, sie bei deren Einsatz für sich und andere in der sozialen Umwelt begleiten und ihnen bei der Erschließung von Ressourcen helfen.“ (Becker et al. 2000. S.71f)
•In stationären Einrichtungen ist es die Aufgabe im Rahmen des Sozialdienstes die Kultur des Alltages und die Lebensqualität zu fördern und für die MitarbeiterInnen Fortbildungen anzubieten.
•In Maßnahmen, in denen Fortbildungen für Ehrenamtliche angeboten werden, diese zu schulen und zu fördern.

3.2.Handlungsleitende Arbeitsprinzipien und Orientierungen

Die folgenden Arbeitsprinzipien haben in der praktischen Altenbildung einen Orientierungsmaßstab und werden zum Teil als Richtlinien genommen.
1.Orientierung am ganzen Menschen, seiner Situation und seiner Biographie
Biographieorientierte Bildung kann folgende Bereiche fördern:
-Entdeckung eigener Stärken
-Interessen- und Bedürfnissentwicklung und Formulierung
-Wegweise für die Suche nach neuen Tagesstrukturen
-Aufbau sozialer Kontakte
-Sinnstiftende Angebote anbieten
-Bewältigung von Verlusten.
Die SozialarbeiterInnen nehmen den alten Menschen mit seinen Lebensgewohnheiten wahr. Aufgrund der Kommunikation werden durch die Erinnerungen an vergangene Erlebnisse Gefühle von damals geweckt. Dadurch erhält der alte Mensch das Gefühl von Lebendigkeit und Identität und gibt ihm die Möglichkeit das Leben bejahend abzurunden und auch den Sinn im Sein in der Gegenwart zu erkennen.
2.Orientierung an Sozialraum und Lebenswelt
Störungen im Lebensraum sind nicht allein durch Defizite bei den Individuen entstanden. In diesem Zusammenhang intervenieren SozialarbeiterInnen um Störungen und Blockaden zwischen dem Individuum und der Umwelt zu lösen oder den Austausch zu optimieren und transparent zu gestalten. „Sie sollen „solidaritätsstiftende Arrangements“ (Manderscheid 1998: 238) schaffen, d. h. förderliche Bedingungen, die nichtmonetäres Nehmen und Geben und gemeinsamkeitsstiftende Begegnungen und Austauschbeziehungen zwischen Menschen anregen.“ (Becker et al. 2000. S. 66)
3.Orientierung an Ressourcen und Kompetenzen
Ressourcenorientierung bedeutet:
-Entdeckung, Förderung und Erweiterung von persönlichen Ressourcen bei den beteiligten Personen und ihrem Umfeld
-Anregung zur Nutzung von vorhandenen Ressourcen
-Fehlende Ressourcen erkennen, dokumentieren, bekannt machen und beheben.
„Ressourcenorientierung heißt bei allem Ernstnehmen der Not nach helfenden Anteilen im Innern des Belasteten Ausschau zu halten.“ (Becker et al. 2000. S. 66)
4.Orientierung an Prinzipien des Empowerment
Ausgehend von den zwei großen Ansätzen des Empowerment (Empowerment als personenbezogene Arbeit und Empowerment als politische Mobilisierung) gewinnt die Empowerment-Arbeit besondere Bedeutung in der Stadtteilarbeit und in der Förderung von bürgerschaftlichem Engagement in regionalen Projekten.
Ältere Bürger entwickeln in Projekten Bedürfnisse, Fähigkeiten und Aktivitäten, die sie zur eigenen Entfaltung und zugleich zum Wohl anderer im Gemeinwesen einsetzen.
5.Orientierung an Erkenntnissen von Ökonomie und Management.
In diesem Zusammenhang stehen im Vordergrund die Entwicklung von Leitbildern, die Formulierung von Zielen und Zielprioritäten, die Gestaltung effektiver Strukturen und Arbeitsabläufe und den effizienten Einsatz von Arbeitsabläufen sowie die Kundenorientierung. In der Altenbildung kann sich Management vor allem auf die Kundenorientierung positiv auswirken
-auf die Gewinnung, Fortbildung und Begleitung von „neuen“ Ehrenamtlichen
-auf die Entwicklung von Projektarbeit
-auf die Profilierung der professionellen Kräfte
-auf die öffentliche Bezuschussung der Altenbildungsarbeit. (Vg. Becker et al. 2000. S. 68)
6.Interkulturelle Orientierung
Aufgrund der steigenden Anzahl von älteren Ausländern, die Lockerung der Kulturkohorten und die schwindende Kulturgemeinsamkeit der Generationen verstärkt sich der Auftrag der SozialarbeiterInnen. Die Sozialpolitik sorgt für die Rahmenbedingungen und die finanziellen Mittel. Die SozialarbeiterInnen sorgen für das Arrangement und das methodisch-didaktische Vorgehen. (vgl. Becker et al. 2000. S. 69)
7.Orientierung an schöpferischen Potenzen im Menschen
SozialarbeiterInnen unterstützen in Gruppen und Workshops Senioren bei der Wiederentdeckung von z. T. verschütteten schöpferischen Gestaltungs- und Erlebnisfähigkeiten. Sie regen an mit Hilfe von Medien und fördern die kreative Gestaltung des Alltags und den schöpferischen Umgang mit sich selbst. „Mit der Rückgewinnung von Gestaltungsfreude und innerer Lebendigkeit wachsen das Gefühl für die eigene Identität und die Fähigkeit (auch spirituell) mit anderen im Alltag zu wachsen, zu hoffen und Sinn zu erkennen.“ (Becker et al. 2000. S. 69)

4.Literaturverzeichnis
Becker, Susanne; Veelken, Ludger; Wallraven, Klaus Peter: 2000: Handbuch Altenbildung. Theorien und Konzepte für Gegenwart und Zukunft: Leske +Budrich Opladen
Dittmann-Kohli, Freya: 1995: Das persönliche Sinnsystem. Ein Vergleich zwischen frühen und späten Erwachsenenalter: Göttingen
Schneider, Käthe: 1993: Alter und Bildung. Klinkhardt: Bad Heilbrunn

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